Mittwoch, 3. August 2016

Vernunft hat sich durchgesetzt


Gemeinderat macht doch noch den Weg für Arrangements zur Passion 2020 frei

Oberammergau - Die Fraktion FREIE WÄHLER im Gemeinderat Oberammergau zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung vom vergangenen Mittwoch, nun doch den Versuch zu starten, während der Passion 2020 erneut Arrangements für die Gäste aus aller Welt anzubieten. Damit kam eine Entscheidung zu Fall, die Ende Mai im Hauruckverfahren getroffen wurde und den Rückzug auf den reinen Ticketverkauf bedeutet hätte.
Die Fraktion hat seit Beginn der Beratungen um die Vermarktung der Passion 2020 die große Bedeutung der Arrangements für den Ort hingewiesen. Mit ihnen wird gewährleistet, dass ein Großteil der Wertschöpfung während der Passion auch in Oberammergau und der Region verbleibt. Das gute Miteinander zwischen Gemeinde und den Leistungsträgern - ob nun Hotelbetriebe, Privatvermieter, Gastwirte oder der Einzelhandel - ist durch die zwischenzeitliche Abkehr vom Arrangement beschädigt worden.

Seitens der Vermieter wurde ein geändertes Angebot vorgelegt, dass einige Mitglieder des Gemeinderats zum Nachdenken brachte und letztlich dazu beitrug, dass sich eine neue Mehrheit für Arrangements abzeichnete. Allerdings, und das muss auch erwähnt werden, stellt dieses Angebot nicht auf den gleichen Leistungsumfang wie die Arrangements im Passion 2010 ab. Was dem Gast letztlich geboten werden kann, muss noch in weiteren Gespräche ausgelotet werden. Dieses geänderte Angebot der Leistungserbringer ist zu würdigen.

Im Laufe der ganzen Diskussionen hat die Fraktion FREIE WÄHLER es als äußerst befremdlich empfunden, mit welcher Geringschätzung einzelne Gemeinderatsmitglieder die Arbeit der Tourismusbetriebe im Ort beschrieben haben. Wir distanzierten uns auch dezidiert von Plänen einzelner Fraktionen, die Vermieter trotz eines verbesserten Angebots noch weiter an den möglichen Kosten des Vertriebs der Passion 2020 zu beteiligen.
Die Aussagen der CSU, die nun getroffene Entscheidung zur Arrangement-Ausschreibung stelle einen Blanko-Scheck dar, ist glatter Unfug. Die Art der Beschlussfassung gleicht jener zum Vertrieb der Einzeltickets, wonach der Gemeinderat die Grundsatzentscheidung zur Art der Ausschreibung traf und dann die Werkleitung bzw. die beauftragte Unternehmensberatung die Details der Ausschreibung umzusetzen hat.
Unverständlich erscheint auch die Kritik von Bürgermeister Nunn, er hätte gerne noch am 10. August 2016 über die Details der Ausschreibung beraten wollen. Einerseits wurden sehr viele Details in der Sitzung am 27.7. beraten, andererseits forderten die hinzugezogenen Experten eine unverzügliche Beschlussfassung, damit die neue Ausschreibung noch fristgerecht auf den Weg gebracht werden kann. Diesen Weg hat der Bürgermeister mitgetragen.
  
Ludwig Utschneider M.A.
Für die Fraktion "Freie Wähler"